07 Sep 2025

Schulstart ist für 58 % der Eltern eine erhebliche finanzielle Belastung

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(kunid) Der Start ins neue Schuljahr bringt hohe Kosten mit sich.

Dazu tragen neben den Ausgaben für die Schulsachen noch Zusatzkosten für Bekleidung oder Schuhe bei. Rund die Hälfte der Befragten nimmt das in Kauf und setzt keine besonderen Sparmaßnahmen. Die anderen versuchen, z.B. die Betreuung am Nachmittag oder Nachhilfe selbst zu übernehmen. Fast acht von zehn Eltern belohnen gute Noten, etwa durch mehr Taschengeld oder kleine Geschenke.

Wer in der Familie bezahlt

Als „besondere finanzielle Belastung“ bezeichnen 58 % der befragten Eltern den Schulstart. Auffällig ist im Detail, dass dies für 68 % der Frauen, aber nur für 50 % der Männer gilt, was darauf hinweist, wer in den Familien diese Einkäufe bezahlt. Praktisch alle Eltern (96 %) finanzieren die Schulkosten aus dem laufenden Einkommen. Rund ein Fünftel gibt an, ergänzend auf Ersparnisse oder Zuwendungen von nahen Verwandten zurückzugreifen.

„Dass aber mit 54 % mehr als die Hälfte angibt, bewusst keine Sparmaßnahmen zu setzen und die Kosten in Kauf zu nehmen, ist ein Zeichen dafür, dass Bildungsausgaben einen hohen Stellenwert im Haushaltsbudget haben“, betont Santander-CEO Olaf Peter Poenisch.

Wo man doch etwas sparen kann

Um die Kosten zu reduzieren, geben rund 30 % (23 % der Männer, 35 % der Frauen) an, die Nachhilfe selbst oder im Familienkreis zu organisieren. 21 % setzen laut Umfrage auf kostenlose Nachmittagsbetreuung durch Freunde oder Verwandte.

Etwa ein Viertel greift bei größeren Anschaffungen auf „Second Hand“ zurück. Schulmaterialien und Ausstattung (z.B. Kleidung, Werkzeug, Schultasche) werden von 30 % der Befragten sowie technische Geräte wie Laptop oder Handy von 19 % als besonders teuer und belastend genannt. 17 % nennen die Nachmittagsbetreuung inklusive Essen.

Die Pro-Kopf-Ausgaben zum Schulstart liegen laut dem aktuellen Consumer Check des Handelsverbandes bei 126 Euro, etwa ein Viertel mehr als im Vorjahr. Laut Arbeiterkammer (AK) lässt sich durch Aktionen und den Verzicht auf (teurere) Markenartikel einiges sparen. Eine ältere AK-Studie beziffert die Gesamtkosten pro Kind für ein ganzes Schuljahr mit rund 2.200 Euro.

Gute Noten zahlen sich aus

Laut dem Santander Finanzbarometer sind acht von zehn Eltern bereit, gute Schulleitungen zu honorieren. 30 % zahlen ein zusätzliches Taschengeld, 27 % machen zum Zeugnis kleine Geschenke. Bei 17 % gibt es keine Geldprämien, aber andere Vergünstigungen (mehr Bildschirmzeit, Freunde einladen usw.). 23 % verteilen bei guten Noten zusätzliches Lob, es gibt aber keine materiellen Zuwendungen.

Privatschulen sind ein Thema: Rund 30 % der Familien haben grundsätzliches Interesse, vor allem wenn die öffentliche Schule den Erwartungen nicht entspricht. Gleich viele sagen, dass sie das gerne machen würden, es aber finanziell nicht möglich ist.

Nur 24 % geben an, dass sie öffentliche Schulen klar bevorzugen. 9 % der schulpflichtigen Kinder gehen laut der Umfrage bereits in eine private Einrichtung, das deckt sich mit den offiziellen Zahlen von Statistik Austria. Insgesamt bestätigt die Umfrage, dass Bildungsausgaben in Österreichs Familien ein stark präsentes Thema sind und vielfach die finanziellen Spielräume bestimmen.

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