Risikowandel und die Frage der Versicherbarkeit
(kunid) Florian Traußnig, Post-Doc am Ludwig Boltzmann Institut, sprach beim „Risk Summit 2025“ auch über Trends in den Sparten Sach/BU, Haftpflicht, Kfz, D&O, Cyber und technischer Versicherung.
In den letzten Jahrzehnten hat es einen starken Anstieg der versicherten Schäden gegeben, wie Daten des Rückversicherers Swiss Re zeigen.
Sogenannte „primary perils“ – wie Hurrikane und Erdbeben – hat zwar jeder Rückversicherer eingepreist: Eine rasante Änderung hat sich aber bei den „secondary perils“, den „sekundären Naturgefahren“, eingestellt.
Als sekundäre Naturgefahren gelten Ereignisse, die unabhängig und vergleichsweise häufig auftreten und im Vergleich zu primären Naturgefahren geringe bis mittlere Schäden verursachen, ebenso Ereignisse, die sekundäre Effekte primärer Naturgefahren sind, etwa ein Tsunami nach einem Erdbeben.
Für solche sekundären Naturgefahren – Hagel und Oberflächenwasser beispielsweise – haben, so Expertinnen und Experten, Rückversicherer Puffer einpreisen müssen; die Folge: Preissteigerungen.
Einfallstor „Cyber“
Die Digitalisierung samt zunehmender Bedeutung der KI bringt generell zahlreiche Risiken. Nicht nur Homeoffice ist hier ein großes Thema. Es geht auch darum, dass viele Maschinen heute per Fernwartung gewartet werden.
Wie sich die Cyberbedrohung verändert hat, zeigt sich anhand von Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik: Sind 2004 noch 753 Cybervorfälle angezeigt worden, so sind es letztes Jahr schon 62.328 gewesen. Die Hemmschwelle ist gesunken – die Tools für Cyberangriffe sind leichter zugänglich als früher.
Automatisierte Anlagen
Stichwort Digitalisierung: Hier spielt die Maschinenbruch-Betriebsunterbrechungsversicherung eine wesentliche Rolle.
Typischerweise ist der Schaden, der durch eine Betriebsunterbrechung entsteht, wesentlich größer als der reine Sachschaden.
Geopolitische Entwicklungen
Stichwort Geopolitische Entwicklungen: Traußnig weist hier beispielhaft auf die jüngsten Zollkonflikte hin sowie auf die Ukraine und Gaza, Konflikte vor den Toren Europas.
Einer der wesentlichsten Faktoren aus Sicht des Risikomanagements sind in diesem Zusammenhang die Sicherstellung von Warenströmen und die Gewährleistung resilienter Lieferketten.