21 Apr 2025

So tickt Österreichs Jugend finanziell

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(kunid) Dennoch wären etwa gleich viele für ein Schulfach „Finanzbildung“. Die eigene finanzielle Lage bewerten vier Fünftel überwiegend als gut. Bei Geldanlagen denkt der Großteil vor allem ans Sparbuch, je etwa ein Drittel auch an Aktien und Fonds. Eine große Mehrheit ortet Handlungsbedarf im Pflegesystem.

Ö3 ist in Kooperation mit Foresight wieder der Frage nachgegangen, wie junge Menschen in Österreich über verschiedene Aspekte des Lebens denken. Zu den behandelten Themen gehören auch Finanzen und Vorsorge.

Finanziell überwiegend zufrieden

Welche Erwartungen haben die Befragten grundsätzlich an die Zukunft und ihren Lebensstandard, verglichen mit dem Leben ihrer Eltern? 27 % rechnen damit, dass ihr Leben „eher besser“ sein wird, 51 % erwarten ein ähnliches Niveau, 23 % sind eher pessimistisch und gehen davon aus, dass es „eher schlechter“ sein wird.

„Viel Geld haben und mir alles leisten können“ ist für die Hälfte (52 %) ein Ziel, und zwar eines, an dessen Erreichen auch geglaubt wird. Ein Drittel (34 %) sagt: Das wäre zwar schön, ist aber unrealistisch. Den restlichen 14 % ist viel Geld nicht so wichtig und sieht die Prioritäten anderswo.

Die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Lage ist überwiegend gut: 34 % sind damit „sehr“, weitere 45 % „ziemlich“ zufrieden. 17 % zeigen sich „wenig“, 4 % „gar nicht“ zufrieden.

Wie anlegen? Sparbuch, Aktien, Fonds & Co.

Wenn es ums Sparen und Anlegen geht, steht ein Instrument im Vordergrund: Den Satz „Geld lege ich an bzw. werde ich anlegen“ beantworten 76 % mit „auf dem Sparbuch“.

Jeweils rund ein Drittel hat Fonds (34 %) und Aktien (31 %) im Auge, ein Fünftel (22 %) Immobilien. 12 % denken bei der Geldanlage an Kryptowährungen.

10 % sagen: „Ich habe nichts zum Anlegen übrig.“ Für 3 % ist Anlegen kein Thema, weil sie verschuldet sind.

Fast alle sind für „Finanzbildung“ als Schulfach

Vier Fünftel (82 %) sagen von sich, dass sie mit Geld gut umgehen können – „ich gebe nur aus, was ich habe“. 18 % räumen demgegenüber ein, dass sie leicht die Übersicht verlieren und zu viel ausgeben.

Trotzdem sagen 83 %: Stünden sie an der Spitze des Bildungsministeriums, würden sie ein Schulfach „Finanzbildung“ einführen.

Das ist der höchste Wert unter neun gelisteten Fächern, vor „Mental Health/psychische Gesundheit“ (64 %), „Ernährung und Kochen“ (61 %), „Konfliktlösung/gewaltfreies Miteinander“ (59 %), Medienbildung (51 %), Demokratiebildung (50 %) und der „täglichen Turnstunde“ (48 %).

Weniger Interesse zögen die Fächer „Künstliche Intelligenz/KI nutzen“ (34 %) und „Coden (Programmieren)“ (15 %) auf sich.

Ein Viertel sieht Handlungsbedarf in Sachen Pflege

Im Bereich Vorsorge wurde in der Umfrage, eingebettet im Kapitel „Große Zukunftsthemen“, das Thema „Pflege“ angesprochen. Die Frage: Sind wir „eh gut unterwegs“ oder haben wir „dringenden Handlungsbedarf“?

Nur eine Minderheit von 23 % ist der Ansicht, dass Österreich auf diesem Gebiet gut unterwegs ist, 77 % orten Handlungsbedarf.

Wer wird später einmal die eigenen Eltern pflegen? 39 % sagen: „Ich selbst.“ Die Mehrheit sagt: Das wird ein Pfleger machen – entweder zu Hause bei den Eltern (35 %) oder im Pflegeheim (23 %). Die restlichen 3 % erwarten den Einsatz eines Pflegeroboters.

Selbst in der Pflege zu arbeiten, könnten sich 20 % grundsätzlich vorstellen.

Eigenes Auto für die meisten ein Muss – aus unterschiedlichen Gründen

Bleibt noch die Frage nach jenem Objekt, das als ein „Türöffner“ für den Eintritt ins „Versicherungsleben“ gilt: das Auto. Geändertes Mobilitätsverhalten hin oder her: Den Antworten zufolge dürfte den Kfz-Zulassungsstellen die Arbeit nicht ausgehen.

Denn für die Hälfte bedeutet ein eigenes Auto „Freiheit“ – 48 % sagen: „Will ich einfach haben.“ Weitere 39 % spüren zwar keine so enge Bindung ans Auto, geben aber an, es im Alltag einfach zu brauchen. Lediglich 13 % sagen: Ich brauche keines, und ich kaufe auch keines (mehr).

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